Im Frühling gelangte Pére Dorcent mit der Bitte an uns, eine Übungshalle für die Maurerlehrlinge mitzufinanzieren, damit die Praxis während der Regenzeit im Sommer auch unter Dach stattfinden könne, wie es die staatlichen Berufsschulinspektoren verlangt hätten. Das sollte dann die letzte Forderung sein für die staatliche Anerkennung der Schule. Weil es wegen des Wetters eilte, hatte er den Bau mit Geldern seiner Familie begonnen und konnte uns erste Fotos senden. Wir verlangten ein genaues Budget und bewilligten anschliessend die Mehrausgabe. Links sind die Lehrlinge nun schon an der Arbeit. In Kleingruppen bereiten sie Armierungseisen vor mit ihrem Lehrer. Wir sind sehr froh, dass mit dem Bau der Halle wieder ein Schritt mehr erfolgt ist, um den in Haiti so beliebten Theorieunterricht durch nötige Praxis zu ergänzen...!
Wir schätzen sehr, dass Père Dorcent immer wieder bemüht ist, unseren Forderungen zu entsprechen - einfach nicht so schnell, wie wir es in der Schweiz gewohnt sind.

Vor der Kirche in ihren selbstgenähten Kleidern; Frauen in Deux-Pièces, Män-ner hinten in weissen Anzügen.

Auf der Bühne in den tradionellen Graduations-kleidern. Der Anlass gehört zum wichtigsten in ihrem Leben.

Nach 13 Jahren wurden im Oktober die 2004 eingesetzten UN-Blauhelme abgezogen ausser einigen wenigen, welche die örtliche Polizei unterstützen sollen. Die Sicherheitslage in Haiti hat sich wohl verbessert, von einer Stabilität im Land ist man aber noch weit entfernt.
Auch waren die UNO-Soldaten unbe-liebt, in viele Skandale verwickelt und haben erwiesenermassen die Cholera ins Land gebracht. Haiti wartet seither auf angemessene Entschädigung aus Frankreich, das die Verantwortung übernommen hat. Vom Konsulat wurden wir im September gewarnt, dass durch die Parlamentswahlen immer wieder
Unruhen entstehen.