Abschlussfeier & Aus dem Alltag

Aktuelles von der Berufsschule « École professionnelle de Verrettes »

Erstmals in der Geschichte der Berufsschule konnte in allen drei Berufen je eine Klasse ihren Abschluss feiern. Das Interesse der Jugendlichen an einer Ausbildung ist sehr gross und dank dem Ausbau der Schule ist es auch möglich, der Nachfrage gerecht zu werden. Die Leitung bemüht sich sehr, die staatliche Aner-kennung für die Berufsschule zu erhalten, was bei der immensen Bürokratie ein schwieriges Unterfangen ist. Um alle Vorgaben zu erfüllen, wird z.B. die Abteilung Maurer, jetzt "construction" genannt, mit den Fächern Elektro- und Sanitärinstallationen erweitert. Auch Französisch, "savoir vivre" (Anstand, Lebensart und Manie-ren) sowie Hygiene bereichern die Stundenpläne der ersten Klassen.
Der Pfarrer als Verantwortlicher der Berufsschule ist auch sehr engagiert, Spiel und Sport zu ermöglichen. So entstanden ein schöner Volleyballplatz und viele Sitzbänke im Schatten, alles finanziert durch seine Fa-milie und die Gemeinde

Viel Freude bereitet auch die alljährliche Schulreise. Die meisten Auszubildenden sind das erste Mal am nur 40 km entfernten Meer.

Aus dem Alltag unserer Schülerinnen und Schüler

Eine Geiss zu halten, um das beliebte, auf Holzkohle gebratene Fleisch für ein besonderes Fest zu haben,
ist ein Highlight.
Von weit her kommen die Auszubildenden täglich zu Fuss oder mit dem hoffnungslos überfüllten Tap-Tap zur Berufsschule. Es ist das einzige und zugleich bestfunktionierende öffentliche Transportmittel in Haiti. Man kann sehr günstig überall ein- und aussteigen, darf aber keine Berührungsängste haben, da die Lade-fläche stets mit Schweinen, Geissen und Hühnern zu teilen ist.

Aktuelles aus Haiti

Es ist zwar ruhiger geworden in Haiti, doch der Wiederaufbau der Hauptstadt kommt nicht vorwärts, so dass nach wie vor hunderttausende Menschen in notdürftigen Unterkünften leben. Noch sind die Trümmer vom Erdbeben in vielen Quartieren nicht weggeräumt.
Der Präsident Michel Martelly hat zwar gute Ideen, die jedoch kaum umgesetzt werden können, da er keine Mehrheit hat im Parlament. Auch die Cholera flammt immer wieder extrem auf in der Regenzeit und fordert unzählige Tote. Haiti klagt nun gegen die UNO, da die Krankheit erwiesenermassen eingeschleppt wurde durch deren Soldaten aus Nepal. Ihre Latrinen waren übergelaufen in den Fluss Artibonite, was das Trink-wasser der Einheimischen verseuchte.